Wittgenstein übersetzen
Am 23. und 24. April 2010 veranstaltet das Institut für Kulturforschung Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Philosophie der Universität Wien die internationale Tagung Wittgenstein übersetzen. Die Tagung findet am Institut für Philosophie der Universität Wien statt.
Auch wenn man prinzipiell von der Übersetzbarkeit philosophischer Texte ausgeht, stößt man bereits bei der Übertragung vermeintlich einfacher Ausdrücke und Gedanken schnell auf größte Schwierigkeiten. Dabei geht es keineswegs nur um Bedeutungsnuancen oder terminologische „Abschattungen“, sondern um handfeste Inkommensurabilitäten, z. B. bei Begriffen wie „Geist“, „Dasein“, „Leib“, aber auch bei medialen Termini wie „Bild“, „Darstellung“ oder „Satz“. So wirft etwa der Sprachgebrauch Ludwig Wittgensteins, der bekanntlich die philosophischen Begriffe von ihrer metaphysischen wieder auf die alltägliche Verwendung zurückführen wollte, mit seinem Anspruch auf sprachliche Schlichtheit und Verständlichkeit an die Übersetzung die höchsten Anforderungen, denen sich die gängigen Übersetzungen nicht immer gewachsen zeigten. Auf der Tagung sollen am konkreten Beispiel der Übersetzung Wittgensteinscher Texte diese Übersetzungsprobleme von Philosophie verdeutlicht und die Reichweite einer Philosophie der Translation beleuchtet werden. Darüber hinaus werden Wittgensteins eigene Überlegungen zur Übersetzungsproblematik und ihre Bedeutung für die neuere Translationsforschung diskutiert.
Wissenschaftliche Leitung: Dr. Matthias Kroß (Institut für Kulturforschung Heidelberg); Dr. Esther Ramharter (Universität Wien)
Referenten: James Conant, Dilek Dizdar, Marco Brusotti, Joachim Schulte, Alfred Nordmann, Christoph König, Mélika Ouelbani, Martin Kusch, Katalin Neumer.
Für Nachfragen und Informationen wenden Sie sich bitte an: kontakt(at)kulturforschung-hd.de
Weitere Informationen sowie Abstracts der Vorträge finden sich auch auf der Seite des Projekts tracing Wittgenstein.