Wittgenstein und die Metapher

Im 20. Jahrhundert ist das Verhältnis von Metapher und Philosophie zu einem grundsätzlichen Problem der Selbstreflexion des Denkens geworden. Die Entlarvung der Sinnlosigkeit, Sprachwidrigkeit oder vergegenständlichenden Bildlichkeit spielt auch in Wittgensteins Philosophie eine bedeutende Rolle. Die Sinnkritik Wittgensteins hat nun aber keineswegs zum Absterben der Philosophie geführt, sondern sein eigener Sprachgebrauch ist von schillernden Metaphern durchsetzt. Daher stellt sich auch für Wittgensteins Philosophie die Frage, wo die Grenze zwischen eigentlichem und uneigentlichem Sprachgebrauch verläuft. Trotz einer breit gefächerten analytischen Diskussion über die Semantik der Metapher gerade bei den philosophischen Klassikern des 20. Jahrhunderts ist für die Philosophie Wittgensteins bisher noch nichts Vergleichbares geleistet worden. Die verschiedenen Beiträge dieses Bandes sollen diese Lücke schließen. Sie beleuchten die Funktion der Metapher in Wittgensteins Werk sowie hinsichtlich der Frage nach einem aus dem Werk zu extra-polierenden Beitrag Wittgensteins zu einer Semantik der Metapher.

Programm

29.-30. Oktober 1999

Freitag, 29. Oktober

10:00 Uhr Hans-Peter Schütt (Karlsruhe): Die Spielmetapher in Wittgensteins Sprachspiel

11:15 Uhr Walter Mesch (Heidelberg): Wittgenstein über die Metapher vom Fluss der Zeit

12:30 Uhr Thomas Macho (Berlin): Landkarten und Stadtpläne. Zur topologischen Methaporik Wittgensteins

15:00 Uhr Ilse Somavilla (Innsbruck): Wittgensteins Metapher des Lichts

16:15 Uhr Jakob Steinbrenner (München): Die Metapher oder der Blick über die Grenze der Welt

17:30 Uhr Rüdiger Zill (Potsdam): "Werkzeuge aus einem Werkzeugkasten". Zur Karriere einer Metapher

19:30 Uhr Samuel C. Wheeler (Conneticut): Metaphor and predication in Wittgenstein, DeMan, and Davidson

Samstag, 30. Oktober

9:00 Uhr Martin Gessmann (Heidelberg): Metapher als MAxime. Wittgensteins Konsequenzen aus der negativen Theologie

10:15 Uhr Regine Munz (Basel): Symbole, Wundern, Metaphern. Erklärungsformen von Sprachgenese in Wittgensteins "Denkbewegungen"

11:30 Uhr Anja Weiberg (Wien): "Ein Bild hielt uns gefangen". Die Macht der Metapher

14:00 Uhr Hans Julius Schneider (Potsdam): Das Prinzip der Ausdrückbarkeit und die Grenzen des Sagbaren

Veranstaltungsort: Deutsch-Amerikanisches Institut Heidelberg, Sofienstr. 12, 69115 Heidelberg

In Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg und dem Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg

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