Rationales Lernen und die Chaotische Uhr
Prof. Dr. Max Albert
Rationales Lernen und die Chaotische Uhr –
Zur Kritik des Bayesianismus
am Donnerstag, den 07. Februar 2002 um 20.00 Uhr
im Deutsch-Amerikanischen Institut
Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg, Tel. 06221.60730
Der Bayesianismus ist ein häufig vertretene Position in der Wissenschaftstheorie, Entscheidungstheorie und Statistik. Nach bayesianischer Auffassung besteht rationales Lernen in der Zuweisung von willkürlichen subjektiven Wahrscheinlichkeiten an alternative Hypothesen und der Anpassung dieser Wahrscheinlichkeiten an die Erfahrung. Aus Hypothesen ergeben sich Prognosewahrscheinlichkeiten, die als Entscheidungsgrundlage dienen. Ein Blick auf die Chaotische Uhr bringt jedoch die Schwächen des Bayesianismus zutage. Weder schützt er in irgendeinem Sinne vor Entscheidungsfehlern, noch kann er als induktive Logik gelten, die Denkfehler zu vermeiden hilft. Er leistet überhaupt keinen Beitrag zur Entscheidungsfindung, sondern verlangt zusätzlich zu einer völlig beliebigen Entscheidung eine Präferenzordnung über Alternativen, die durch diese Entscheidung irrelevant werden.
Max Albert, geb. 1959, studierte Volkswirtschaftslehre in Würzburg, Mannheim und Konstanz. 1998 Habilitation in Volkswirtschaftslehre an der Universität Konstanz, seit 1999 Professor an der Universität Koblenz-Landau in Landau. Seine Forschungsschwerpunkte sind Außenhandel und Arbeitslosigkeit, Entscheidungs- und Spieltheorie (Lernen und Kooperation), Wissenschaftstheorie und Methodologie der Ökonomie.